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Artensterben aufhalten – warum es auf die Wirtschaft ankommt

Annähernd zwei Millionen Tiere und Pflanzen sind bedroht – mit gravierenden Folgen für unsere Zukunft. In unserem neuen Dossier fragen wir, wie sich unser Wirtschaftssystem und unser Konsum verändern müssen, damit wir im Einklang mit der Natur handeln.

Die Beziehung von uns Menschen zur Natur ist kompliziert. Wir spazieren oder radeln im Wald, wir wandern in den Bergen und wir erfrischen uns im Urlaub im Meer oder See. Und wenn wir zu Hause oder bei der Arbeit unseren Rechner anschalten, dann erscheinen Fotos von überwältigender, unberührter Naturschönheit – bei vielen voreingestellt als Bildschirm-Hintergrund. Und wir wollen am liebsten direkt dorthin.  Wir lieben die Natur – und wir sind Teil von ihr.

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Gleichzeitig zerstören wir sie in bislang nicht gekanntem Ausmaß. Bereits dreiviertel der Landoberfläche und große Teile der Küstengebiete sind verändert: durch intensive Landwirtschaft, Verstädterung, Aquakulturen, Bergbau und Überfischung. Das wirkt sich massiv auf Lebensräume und ganze Ökosysteme aus. Die jüngsten Zahlen zum Artensterben sind alarmierend. Weit über eine Million Tiere und Pflanzen könnten in den nächsten 10 Jahren aussterben – deutlich mehr als bislang angenommen.

Wechselwirkungen von Ökonomie und Ökologie

Das alles hat gravierende Folgen für unser Leben. Denn wir sind auf das, was die Natur uns zur Verfügung stellt, dringend angewiesen: auf Rohstoffe wie Weizen, Mais und Fischereiprodukte, auf Sand, Holz und seltene Erden – aber auch auf saubere Luft, sauberes Wasser, die Regulierung des Klimas oder die Bestäubung von Pflanzen. Wir sägen also buchstäblich an dem Ast, auf dem wir sitzen.

Gefahr erkannt ...

Dass eine Kurskorrektur notwendig ist, ist mittlerweile in einer breiteren Öffentlichkeit angekommen. Im diesjährigen Global Risk Report des Weltwirtschafts-Forums (WEF) benennen Entscheider aus Wirtschaft und Politik Klima- und Umweltrisiken als die langfristig größten Risiken – noch vor geopolitischen Veränderungen oder künstlicher Intelligenz.

Gefahr gebannt?

Inwieweit folgen auf diese Erkenntnisse konkrete Maßnahmen? Der Versuch, Natur und Biodiversität politisch durch gemeinsame Regeln und Abkommen zu schützen, gibt es schon mehr als 30 Jahre. Bereits 1992 wurde im brasilianischen Rio erstmals eine Konvention zum Schutz der Biodiversität verabschiedet.  Diese und Folgeabkommen wurden allerdings nie eingehalten. Sie waren zu wenig verbindlich und zu wenig ambitioniert.

Artensterben: der Living Planet Index

Naturkonferenz 2022: Erstmals ein globales Naturschutzziel

Mit dem globalen Naturabkommen, auf das sich die Staatengemeinschaft im kanadischen Montreal Ende 2022 geeinigt hat, gibt es nun ähnlich wie seit dem Pariser Klima-Abkommen erstmals ein globales Ziel auch für die Natur: dass bis 2030 nicht nur dreißig Prozent der Erde unter Schutz gestellt sowie dreißig Prozent bereits geschädigter Flächen so gut wie möglich wieder hergestellt werden – sondern dass eine Trendwende im Vergleich zum Jahr 2020 erreicht ist.

Anlass für uns als Bank, das Thema mit Fachleuten und Praktikern genauer unter die Lupe zu nehmen und zu fragen: Wie kann und muss sich unser Wirtschaftssystem ändern, damit wir der Natur nicht dauerhaft mehr entnehmen, als sie verträgt. Welche Rolle können Unternehmen und Banken spielen, wo liegen aktuell die Herausforderungen – aber wie können auch ganz konkrete Lösungen aussehen.

Klement Tockner, Präsident der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und Mitglied im Natur-Beirat der Deutschen Bank, betont im Interview, wie wichtig es jetzt ist, dass die Politik die richtigen Anreize setzt, damit „naturpositives” Handeln belohnt wird, etwa in der Landwirtschaft. Unsere Wirtschafts- und Nachhaltigkeits-Experten Markus Müller und Viktoriya Brand erklären, welche Hebel private Banken insbesondere in der Projekt-Finanzierung von Kunden haben können.

Überblick gewinnen: mit DNA-Analysen

Doch wie findet man als Forschungseinrichtung, Unternehmen oder Bank überhaupt heraus, wie es um die Natur und die Ökosysteme in einzelnen Regionen bestellt ist, um daraus sinnvolle Schutz-Maßnahmen und Risikobewertungen abzuleiten?

Ein wichtiger Indikator ist die Anzahl von Lebewesen in einem Lebensraum über einen Zeitverlauf hinweg. Diese Zahl zu ermitteln ist aufwendig und teilweise kaum machbar, wenn man bedenkt, wie groß alleine unsere Ozeane sind.

Dank modernster Forschung und Technik hat das Umwelt-Start-up NatureMetrics hier nun ein Verfahren entwickelt, mit dem es möglich ist, diese Übersicht anhand von DNA-Spuren aus Boden- und Gewässer-Proben zu gewinnen.

Leben auf dem Dach

Ein Unternehmen, das bereits seit Anfang der 70er Jahre auf naturfreundliche Lösungen setzt, ist die Firma Optigrün, ein Pionier grüner Dachbegrünungen.

Unsere Familie war einfach schon immer davon überzeugt, gute Bautechnik und ökologische Ideen zu kombinieren – auch wenn wir mit der Dachbegrünung erst in den letzten Jahren so richtig aus der ‚Spinnerecke‘ rausgekommen sind. Uwe Harzmann, Geschäftsführer und Inhaber von Optigrün

 

Als europäischer Marktführer sorgt Optigrün gemeinsam mit Partnerunternehmen für mehr als 10.000 begrünte Dächer pro Jahr, die dabei helfen, die Hitze zu verringern, Insekten anzulocken und gleichzeitig Wasser zu speichern. 

Jeder Quadratmeter zählt

Wir haben auch unsere Kolleginnen und Kollegen gefragt: Was tut ihr persönlich für den Artenschutz? Die Antworten waren vielfältig – von Kleingärtnern, Balkonbesitzerinnen, einem Imker, einem Fasanenzüchter, einer Igelretterin, zwei Nebenerwerbs-Landwirten und vielen mehr. Eine Auswahl an Ideen und Tipps haben wir hier zusammengestellt.

Regenerative Landwirtschaft in Malaysia

Vom eher urbanen Raum in den ehemaligen Urwald führt uns eine Geschichte aus Malaysia. Die im Bundesstaat Penang ansässigen Ureinwohner sind eigentlich Jäger und Sammler, deren Lebensgrundlage nach und nach zerstört wurde. Die gemeinnützige „Global Peace Foundation“, Partnerorganisation der Bank, unterstützt die Einwohner nun beim Aufbau einer speziell auf die Region angepassten nachhaltigen Landwirtschaft.

Ein Handeln im Einklang mit der Natur ist nicht nur wirtschaftlich klug – es führt nebenbei auch in eine schönere und lebenswertere Welt. 

Sonja Dammann

Sonja Dammann

… arbeitet seit mehr als 20 Jahren im CSR- und Kommunikationsbereich der Deutschen Bank. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in der Natur – im nahegelegenen Wald, in den Bergen oder am Meer.

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