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3. Juli 2023
Fitch hebt die Bonitätsnote der Deutschen Bank an
Die Deutsche Bank wurde von zwei Ratingagenturen in zwei aufeinanderfolgenden Wochen hochgestuft
Die Ratingagentur Fitch stuft die Bonität der Deutschen Bank höher ein als bisher und hat die wichtigsten Ratings der Bank in den 'A'-Bereich angehoben, darunter das zentrale Emittentenausfallrating (Issuer Default Rating), das so genannte Viability Rating und die Bonität für nicht-bevorrechtigten vorrangige Anleihen, die jeweils von 'BBB+' auf 'A-' steigen. Die Ratings für langfristige Einlagen (Long-term deposit Rating) und vorrangig unbesicherte, bevorrechtigte Anleihen (Senior preferred debt Rating) hebt die Agentur von 'A-' auf 'A' an.
Es ist bereits das dritte Mal binnen zwei Monaten, dass eine führende Agentur die Ratings der Deutschen Bank anhebt. Vergangene Woche stufte DBRS die Ratings der Deutschen Bank hoch, bereits am 17. Mai hatte S&P den Ausblick für die Ratings der Bank auf positiv angehoben.
„Es ist sehr ermutigend, wenn unsere erfolgreiche Transformation von einem so wichtigen Stakeholder anerkannt wird“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing. „Mit einem profitablen und ausgewogenen Geschäftsmodell und einer starken Bilanz haben wir eine solide Grundlage geschaffen, um unsere Kundenbeziehungen weiter zu vertiefen und somit nachhaltiges Wachstum zu erreichen.“
Finanzvorstand James von Moltke ergänzte: „Diese Anhebung unterstreicht die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Deutschen Bank, die wir auch unter schwierigen Bedingungen zu Beginn dieses Jahres erneut bewiesen haben. Unsere stabilen Geschäftsbereiche haben wir so umgebaut, dass sie unsere starke Investmentbank nun sehr gut ergänzen. Bei den Risiken waren wir weiterhin diszipliniert, und wir verfügen über eine solide Kapital-, Liquiditäts- und Refinanzierungsbasis.“
Entscheidende Faktoren für die Anhebung
Umsetzung der Transformation
Fitch kommentiert: „Die Ratings der Deutschen Bank spiegeln wider, dass sie den wesentlichen Teil ihrer Umstrukturierung abgeschlossen hat und ihr Geschäftsmodell stabilisiert und deutlich diversifiziert hat“. Die Risikodisziplin, die Qualität der Aktiva, die Refinanzierung und die Liquidität der Bank unterstützten die höheren Ratings ebenso wie die Profitabilität, die sich in den letzten vier Jahren deutlich verbessert habe.
Ein ausgewogenes Geschäftsmodell...
Fitch fügt hinzu, dass sich der Ertragsmix der Bank durch die Transformation verbessert hat: „Die Deutsche Bank hat ein gut diversifiziertes Geschäftsmodell, das sich auf vier Geschäftsbereiche konzentriert. Der Beitrag der Unternehmensbank und der Privatkundenbank zu den Erträgen und die Aufwand-Ertrag-Relation haben sich deutlich verbessert. Zusammen mit der Vermögensverwaltung standen diese Geschäftsbereiche im ersten Quartal 2023 für 65% der Gesamterträge.“
...das die Ertragsqualität verbessert hat
Fitch führt aus: „Wir sehen die stabilen Erträge aus diesen Geschäftsbereichen in Kombination mit den geplanten Kosteneinsparungen als Schlüssel dazu, die Volatilität der Erträge in der Investmentbank abzufedern.“ Aber auch die Investmentbank habe ihr Geschäft erfolgreich stabilisiert und „ihre führenden Positionen im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen (FIC) beibehalten, das sich im Jahr 2022 gut entwickelt hat“.
Qualität der Aktiva angesichts der Widrigkeiten robust
Fitch schließt nicht aus, dass die Qualität der Aktiva durch ein widriges Wirtschaftsumfeld belastet werden könnte; die Agentur fügte jedoch hinzu: „Wir erwarten, dass der Anteil der wertgeminderten Kredite wegen des großen Engagements der Bank in Deutschland und ihres guten Kreditrisikomanagements insgesamt begrenzt bleiben wird.“ Dies erkläre auch die im Vergleich zu anderen Banken niedrigere Risikovorsorge im Kreditgeschäft.
Bilanzstärke zeigt sich in solidem Kapital...
Nach Ansicht von Fitch ist die Kapitalausstattung angesichts der geringeren Risiken nach der Umstrukturierung der Bank angemessen. Die Agentur ist zuversichtlich, dass die Bank ihre Ziele in diesem Bereich erreichen wird: „Wir erwarten, dass die harte Kernkapitalquote (CET1) und die Verschuldungsquote in den nächsten zwei Jahren im Rahmen der Ziele von rund 13% beziehungsweise mindestens 4,5% liegen werden.“
... und in einer soliden Refinanzierung und Liquiditätsausstattung
Fitch hält die Refinanzierungsmöglichkeiten der Deutschen Bank auch nach den Turbulenzen zu Beginn des Jahres für robust: „Wir erwarten, dass die Bank entsprechende Maßnahmen ergreift, um ihr solides inländisches Einlagengeschäft beizubehalten und so die Abhängigkeit von der Finanzierung über den Kapitalmarkt in den nächsten zwei Jahren begrenzt.“ Fitch sieht die Liquidität und die Einlagen nach dem Auslaufen des Programms der Europäischen Zentralbank für gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) als solide an: „Wir erwarten, dass die Liquidität mit dem TLTRO-Auslaufen nahezu auf das vom Management angestrebte Niveau sinken wird und Kredite und Einlagen weitgehend auf dem Niveau von Ende März 2023 bleiben."
Hier eine Übersicht der aktuellen Ratings der Deutschen Bank bei den führenden Agenturen, einschließlich der aktuellen Hochstufung:
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