Medieninformation 19. Oktober 2017

Deutsche Bank KunstHalle präsentiert mit Fahrelnissa Zeid eine Pionierin der Moderne

Vom 20. Oktober 2017 bis zum 25. März 2018 zeigt die Deutsche Bank KunstHalle eine umfassende Retrospektive der türkischen Künstlerin Fahrelnissa Zeid (1901–1991). Es ist die dritte Ausstellungskooperation der Deutsche Bank KunstHalle mit der Londoner Tate Modern.

Fahrelnissa Zeid war eine wegweisende Künstlerin. Bekannt wurde sie mit ihren großformatigen, farbig leuchtenden Leinwänden, in denen ihre einzigartige Vision und ihr ausgeprägter Stil zum Ausdruck kommen. Erstmals bringt diese umfassende Werkschau Zeids Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen aus über vier Jahrzehnten zusammen – von expressiven Arbeiten, die in den 1940er-Jahren in Istanbul entstanden, über die flirrenden abstrakten Leinwände, die in den 1950er- und 1960er-Jahren in London, Paris und New York ausgestellt wurden, bis hin zu den figurativen Porträts ihres Spätwerks.

Die Ausstellung präsentiert Zeids außergewöhnliche Laufbahn und belegt die bedeutende Position, die ihr Werk in der internationalen Abstraktion der Nachkriegsmoderne einnimmt.

Zeid gehörte zu den ersten Frauen, die in Istanbul Kunst studierten. In den späten 1920er-Jahren setzte sie ihre Ausbildung in Paris fort. Den Ausgangspunkt der Schau bildet der Moment ihres Durchbruchs, als sie in den frühen 1940er-Jahren in der Türkei mit neuen Malweisen experimentiert und mit der avantgardistischen Gruppe d ausstellt. Die Gemälde dieser Zeit verdeutlichen, wie sie moderne internationale Kunstströmungen mit europäischen Maltraditionen und orientalischen Einflüssen verbindet. 1946 zieht Zeid mit ihrem Mann Prinz Zeid Al-Hussein, der zum Königshaus der Haschemiten gehört, nach London, wo er seine Stelle als irakischer Botschafter antritt.

Zeid, die zwischen London und Paris pendelt und in beiden Städten arbeitet und ausstellt, wird zunehmend bekannter und festigt ihre Stellung als eine der bedeutendsten Gegenwartskünstlerinnen der Nachkriegszeit. Die zentralen Gemälde der Ausstellung wie die fast fünf Meter breite Leinwand My Hell (1951) und The Octopus of Triton (1953), die beide 1954 in ihrer Einzelschau im Londoner ICA gezeigt wurden, stehen für diese Phase der Künstlerin auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft. In ihnen verdichten sich Zeids vielfältige Bezugnahmen und Lebenserfahrungen.

Als 1958 fast die gesamte Königsfamilie bei einem Staatsstreich im Irak ermordet wird, sind Zeid und ihr Mann gezwungen, die Londoner Botschaft, in der sich auch ihr Atelier befindet, unverzüglich zu verlassen. Zeid sieht sich außerstande zu malen. Aber dann reagiert sie auf dieses traumatische Ereignis mit künstlerischen Mitteln und kehrt zur Figuration zurück:

Sie porträtiert Familienangehörige und Freunde. Diese Bilder betonen die prägnanten Gesichtszüge und zielen darauf, „die Seele“ der Porträtierten einzufangen.

Kurz darauf beginnt Zeid auch mit Tierknochen zu experimentieren, die sie bemalt und in Kunstharz eingießt.

Mit 89 Jahren stirbt Zeid 1991 in Amman, Jordanien, ihrer neuen Heimat, wo sie zuvor jahrelang unterrichtet hatte. Ihr Werk wurde in Europa, dem Nahen Osten und in den USA ausgestellt. Sie hinterlässt ein bemerkenswertes visuelles Erbe, das sowohl ihr außergewöhnlich bewegtes Leben als auch ihren bedeutenden Beitrag zur internationalen Geschichte der modernen Kunst umfasst.

Fahrelnissa Zeid wurde von Kerryn Greenberg, Curator (International Art), und Vassilis Oikonomopoulos, Assistant Curator, Tate Modern, kuratiert. Die Ausstellung wird von einem von Tate Publishing herausgegebenen Katalog und einem umfassenden Rahmenprogramm begleitet. Nach der Tate Modern und der Deutsche Bank KunstHalle wird die Ausstellung ab April 2018 im Sursock Museum in Beirut zu sehen sein.

#FahrelnissaZeid #dbKunstHalle

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Deutsche Bank KunstHalle
Sara Bernshausen
Tel: 030 / 20 20 93 14
E-Mail: sara.bernshausen@db.com

 

Über die Deutsche Bank, Art, Culture & Sports

Das Kunstengagement der Deutschen Bank ist Teil des Bereichs Art, Culture & Sports. Er bündelt die Förderprogramme der Deutschen Bank und entwickelt sie konzeptionell weiter. Gemeinsam mit den Geschäftsbereichen eröffnet Art, Culture & Sports den Kunden der Bank neue Zugänge in die Kunst-, Kultur- und Sportwelt.

Mit ihrem Engagement für zeitgenössische Kunst setzt die Deutsche Bank weltweit Maßstäbe – sei es mit ihrer Kunstsammlung, eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Papierarbeiten und Fotografien, mit ihren internationalen Ausstellungen oder der Deutsche Bank KunstHalle in Berlin. Seit vielen Jahren ist die Bank auch auf ausgewählten Kunstmessen wie der Frieze London und New York präsent.

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