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14. April 2016
Der Neubeginn der zivilen Luftfahrt in Westdeutschland fand 1953 statt. Unter dem Namen „Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf“, abgekürzt Luftag, wurde ein neues Unternehmen gegründet, dessen Aktien vollständig in staatlichem Besitz waren. Bereits 1954 wurde der Name in Deutsche Lufthansa AG geändert. Im folgenden Jahr wurde der Flugbetrieb aufgenommen.
Um den Finanzbedarf zu decken, der durch die Umstellung auf Düsenflugzeuge erforderlich war, wurde 1965 eine Erhöhung des Aktienkapitals von 250 Mio. DM auf 400 Mio. DM beschlossen. Zugleich wurden private Zeichner aufgefordert, sich an der Kapitelerhöhung zu beteiligen. Der Staat verzichtete dazu auf Teile seines Bezugsrechts. Knapp 18 Prozent des Kapitals kamen dadurch in den Besitz von Privatanlegern, Versicherungen, Banken, Industrieunternehmen, Schifffahrtsgesellschaften und Reisebüros, die Aktien zum Nennwert von 1000 DM beziehen konnten.
Diese Teilprivatisierung wurde begleitet durch die Börseneinführung aller Lufthansa-Aktien, womit ein Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank beauftragt wurde. Ziel war, im Interesse der freien Aktionäre den unkontrollierten Markt in Aktien der Gesellschaft in die geregelten Bahnen der Börsen zu lenken. Zugleich diente die Börseneinführung erklärtermaßen auch der Förderung des Ansehens des deutschen Kapitalmarkts im Ausland. Am 14. April 1966 wurde die Lufthansa-Aktie an den Wertpapierbörsen in Düsseldorf, Berlin, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart erstmals gehandelt. Der erste Kassakurs wurde im Beisein von Hermann J. Abs in Frankfurt einheitlich an allen Plätzen mit 292 Prozent festgestellt. Für die ersten privaten Zeichner hatte sich das Investment gelohnt.
Weitere Links zum Thema
Historische Gesellschaft der Deutschen Bank
Biographie Hermann J. Abs
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