Nachricht
26. Oktober 2022
Eine Nachricht von Christian Sewing zu den Ergebnissen des 3. Quartals 2022
Die folgende Nachricht vom Vorstandsvorsitzenden Christian Sewing wurde an alle Mitarbeiter der Deutschen Bank gesendet
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
seit Jahren betonen wir immer wieder unseren Anspruch, unsere Kunden vor allem dann eng zu begleiten, wenn sie uns am dringendsten brauchen. Was wir erreichen können, wenn wir diesem Anspruch gerecht werden, hat sich im abgelaufenen Quartal deutlicher denn je gezeigt. Wir waren und sind in dieser so schwierigen Wirtschaftslage ganz nah bei unseren Kunden, wenn sie Liquidität brauchen oder sich mit unserer Hilfe vor Risiken schützen und auf das sich ändernde Umfeld reagieren wollen. Das kommt bei unseren Kunden gut an, und es treibt auch die Nachfrage nach vielen unserer Produkte und Dienstleistungen.
Unser Ergebnis für das dritte Quartal spiegelt das wider: Wir haben heute einen Vorsteuergewinn von 1,6 Milliarden Euro veröffentlicht. Das ist nicht nur beinahe drei Mal so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Es ist auch das beste Ergebnis in einem dritten Quartal seit 2006. Der Neunmonatsgewinn, der vor Steuern 4,8 Milliarden Euro betrug, ist der höchste seit elf Jahren.
Dies ist ein herausragendes Ergebnis, auf das wir alle stolz sein können. Es belegt die Stärke, die sich unsere Bank in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. Und es wird getragen von einem Ertragsanstieg auf 6,9 Milliarden Euro, 15 Prozent mehr als im dritten Quartal 2021. Dieses Wachstum verdanken wir einer eindrucksvollen Dynamik über alle unsere Geschäftsbereiche hinweg. Besonders stark konnten im vergangenen Quartal die Unternehmensbank (+25 Prozent) und die Privatkundenbank (+13 Prozent) ihre Erträge steigern, die von zusätzlichem Geschäft und auch von höheren Zinsen profitierten. Aber auch das Wachstum der Investmentbank (+6 Prozent) ist hoch einzuschätzen: Im Jahresvergleich konnten wir die branchenweite Flaute im Emissionsgeschäft mit einem umso stärkeren Wachstum im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen mehr als ausgleichen. Und unsere Vermögensverwaltung hat sich mit einem Ertragsplus von einem Prozent trotz Kurseinbrüchen an vielen Finanzmärkten gut behauptet.
Wir schreiben mit diesen Ergebnissen die positiven Trends der vergangenen Quartale fort. Dafür möchte ich Ihnen im Namen des gesamten Vorstands ganz besonders danken. Seit wir unsere Strategie im Juli 2019 verkündet haben, haben wir uns zu keiner Zeit von unserem Weg abbringen lassen – trotz der so großen Veränderungen und gesamtwirtschaftlichen Schocks der vergangenen zwei Jahre.
Diese Disziplin, diese Kontinuität und dieser unbändige Wille, unsere Bank voranzubringen, sind beeindruckend. Sie haben unsere Ziele, die wir für Ende 2022 formuliert hatten, in unmittelbare Reichweite gebracht, allen voran das Ziel für die Rentabilität unseres Geschäfts. Eine Nachsteuerrendite von 8 Prozent auf das materielle Eigenkapital wollen wir in diesem Jahr verdienen. Nach drei Quartalen liegen wir sogar leicht über diesem Wert. Wir können also tatsächlich schaffen, was viele Beobachter bis weit ins laufende Jahr hinein für unerreichbar gehalten hatten. Das würde das Vertrauen in uns noch einmal erheblich stärken, nachdem uns schon die erneute Hochstufung unseres Ratings durch Moody’s vor zwei Wochen einen kräftigen Schub gegeben hat.
Für das Vertrauen in unsere nachhaltige Profitabilität ist es allerdings auch essenziell, dass wir weiter sehr genau auf die Kosten achten. Und das gilt im aktuellen Umfeld, in dem die Preise weltweit steigen, umso mehr. Wie man diesen Preisschub mit Einsparungen kompensieren kann, haben wir im dritten Quartal bewiesen: Zwar sind die bereinigten Kosten ohne Transformationskosten und Bankenabgaben um 4 Prozent gestiegen. Rechnet man Währungseffekte heraus, lagen die Kosten aber ein Prozent unter Vorjahresniveau. Und dies, obwohl wir gezielt weiter in unser Geschäft, in unsere Kontrollen und in Technologie investiert haben.
Wir dürfen aber keineswegs nachlässig werden, denn der Kostendruck wird noch längere Zeit hoch bleiben. Wir werden daher auch weiter sehr sorgfältig auf unsere Ausgaben schauen – genau so sorgfältig, wie wir angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds unsere Risiken im Blick haben. Hier haben wir unsere große Stärke im vergangenen Quartal wieder einmal gezeigt: Durch eine aktive Risikosteuerung konnten wir sämtliche Risikokennziffern stabil auf dem Niveau halten, auf dem sie schon vor der russischen Invasion in die Ukraine gelegen hatten. Das ist ein bemerkenswertes Ergebnis.
Unsere Risikovorsorge im Kreditgeschäft haben wir im dritten Quartal auf 350 Millionen Euro angehoben. Wir sind von unserem soliden Kreditbuch aber weiterhin überzeugt und haben unsere Prognose bekräftigt, dass wir für das Gesamtjahr eine Risikovorsorge von etwa 25 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditvolumens erwarten.
Mit dieser soliden Bilanz, mit unserer weiterhin robusten harten Kernkapitalquote von 13,3 Prozent und einer üppigen Liquiditätsreserve weit über den regulatorischen Anforderungen fühlen wir uns sehr gut gewappnet für das, was vor uns liegt. Und der Blick auf das, was wir gemeinsam schon geschafft haben, stimmt mich ebenfalls zuversichtlich. Gut drei Jahre nach Beginn unserer Transformation entfaltet unsere Strategie immer mehr Wirkung: Unsere Bank ist ausgewogener aufgestellt mit vier starken und wachsenden Geschäftsbereichen, unsere Profitabilität macht uns widerstandsfähig und verschafft uns Freiraum – und wir verfügen über ein erstklassiges Team, das weltweit jeden Tag Höchstleistungen für unsere Kunden zeigt.
Gemeinsam haben wir in den vergangenen Jahren viele Meilensteine erreicht. Der nächste liegt nun in den kommenden Wochen vor uns, wenn es darum gehen wird, dieses bisher erfolgreiche Jahr ebenso erfolgreich abzuschließen. Ich freue mich darauf, dieses Ziel gemeinsam mit Ihnen anzugehen – wohl wissend, wie sehr wir uns auf Sie verlassen können.
Herzliche Grüße,
Ihr Christian Sewing
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