Nachricht 26. April 2017

Integrationspaten gesucht

Deutsche Bank Lesemonitor

Deutsch lernen, einen Job suchen, sich an der Uni einschreiben – Flüchtlinge brauchen viel Hilfe, um in Deutschland Fuß zu fassen. Bereits 457 Kollegen haben seit dem Start der Initiative 1000 Deutschbanker als Integrationspaten im April 2016 einen Flüchtling über einige Monate begleitet. Weitere 600 Integrationspaten sollen bis Ende 2018 dazukommen, damit die Bank ihr Versprechen halten kann. „Auch wenn die große Ankunftswelle langsam abklingt und die Medienaufmerksamkeit nachlässt, sind die Flüchtlinge sehr dankbar für jede Unterstützung. Gerade jetzt brauchen sie diese mehr denn je, “ sagt Projektkoordinatorin Kristina Hensch.

Seit einem Jahr eröffnen die Integrationspaten der Bank Flüchtlingen Zugänge in den Arbeitsmarkt, erleichtern die Eingliederung in die Gesellschaft, oder helfen beim Spracherwerb. Um den Mitarbeitern die freie Wahl zu lassen, wie sie sich engagieren möchten, arbeitet die Bank mit sechs gemeinnützigen Organisationen zusammen: JOBLINGE, Rock Your Company!, Über den Tellerrand, Start with a Friend, Mentor – die Leselernhelfer, und Volunteer Vision.

Im Tandem helfen einige Kollegen geflüchteten Menschen beispielsweise bei der Suche eines Ausbildungsplatzes oder Praktikums. „Das Mentoring war teilweise anstrengend, aber auf alle Fälle lehrreich und sehr lohnend“, so Frank Tieker, verantwortlich für die Betreuung von Unternehmenskunden der Bank in Hamburg. „Auch wenn nicht alles zum Erfolg führt, habe ich mich entschlossen, dieses Programm weiter zu unterstützen. Inzwischen betreue ich einen weiteren Flüchtling.“

Deutsche Bank Lesemonitor

Andere Paten engagieren sich in der Sprachförderung – zum Beispiel als Lehrer für einen zehnwöchigen Deutschkurs in den Deutsche-Bank-Türmen. „Es war nicht nur Unterricht. Wir waren wie eine Familie, haben sehr viel gelernt und zusammen Spaß gehabt“, sagt Ibrahim Adem Ali, einer der Teilnehmer des Sprachkurses.

So sind aus vielen Patenschaften Freundschaften entstanden. Das weiß auch Sven Langenhan, Leiter Investmentberatung Region Nordwest: „Ich habe meine Tandem-Partnerin Arooma bei ihr zu Hause getroffen. Ihre ganze Familie war dabei und alles war von Beginn an sehr freundschaftlich“.

Weitere Mentoren und Flüchtlinge schilderten ihre gemeinsamen Erlebnisse in einem Video, das nun zum ersten „Geburtstag“ der Initiative erschien. Um noch mehr Kollegen für das Projekt zu begeistern, werden in den kommenden Monaten in ganz Deutschland Informationsveranstaltungen zur Initiative stattfinden, besonders in Ballungsgebieten wie Düsseldorf, München, Köln und Frankfurt.

Ich bin froh, dass mich mein Mentor auf meinem Weg in Richtung Ausbildung unterstützt und wir uns jede Woche treffen. Mit ihm kann ich mein Deutsch verbessern, viel über das Arbeiten in Deutschland erfahren und Mathe üben. Ich will schnell eine Ausbildung in Deutschland finden, ich hoffe er kann mir dabei helfen. Ridwan, Mentee
Mein zehnjähriges ‚Patenkind‘ geht zum ersten Mal in ihrem Leben zur Schule, denn in ihrem Heimatort fand wegen des Krieges seit Jahren kein Schulunterricht statt. Sie ist selig vor Glück darüber, lernen zu dürfen und ist sehr fleißig. Lydia Kasper, Integrationspatin

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