Seit Ende November können Deutsche-Bank-Kunden digital und automatisiert Vermögen aufbauen und verwalten. Die digitale Vermögensverwaltung ROBIN steuert für Kunden die Investitionen in ETFs (Exchange Traded Funds – börsengehandelte Investmentfonds). ROBIN arbeitet mit Algorithmen, die die Deutsche Bank selbst entwickelt hat, und nutzt außerdem die Marktmeinung von Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden. Die digitale Vermögensverwaltung ist dabei als sogenannte offene Plattform konzipiert, das heißt, sie investiert das Geld der Kunden nicht allein in Fonds der Deutschen Bank, sondern in ausgewählte Produkte von vier führenden Anbietern.

Kunden können ROBIN ab einem Mindestanlagebetrag von 5.000 Euro nutzen, auch monatliche Sparpläne sind möglich. Je nach Anlagebetrag fallen pauschale Kosten von 0,8 bis 1,0 Prozent an. ROBIN ist zunächst über die Online-Investment-Plattform maxblue verfügbar und im Laufe des Jahres 2018 auch über die Webseite der Deutschen Bank. „Mit ROBIN digitalisieren wir nicht einfach das herkömmliche Wertpapiergeschäft“, sagt Markus Pertlwieser, der Digitalchef des Privat- und Firmenkundengeschäfts. „ROBIN öffnet die Vermögensverwaltung für breite Anlegerkreise. Die Kunden können bereits mit überschaubaren Summen das volle Investment-Wissen der Deutschen Bank nutzen. Einfach, transparent und günstig.“

So arbeitet ROBIN

ROBIN schließt die Lücke zwischen Online-Brokerage, bei dem der Kunde selbst investiert, und der klassischen Vermögensverwaltung – dabei legen Finanzspezialisten der Bank das Kundenvermögen an, überwachen die Wertentwicklung und kaufen oder verkaufen nötigenfalls Wertpapiere.

Bei ROBIN eröffnet der Kunde ein Konto und gibt seine finanziellen Rahmendaten an – zum Beispiel Einkommen, monatliche Ausgaben sowie seine Kenntnisse und Erfahrungen mit Finanzinstrumenten. Außerdem legt der Kunde seinen Anlagehorizont und seine Risikobereitschaft fest. Entsprechend dieser Angaben schlägt der digitale Vermögensverwalter eine passende Anlagestrategie vor. Ist der Kunde mit dieser Strategie einverstanden, erstellt ROBIN auf dieser Grundlage ein individuelles Portfolio mit ETFs, überwacht es automatisch und passt es gegebenenfalls an.

ROBIN berechnet dabei für die Kunden das mögliche Verlustrisiko des gesamten Depots und nicht allein das Risiko einzelner Anlageklassen. Dafür analysieren die Algorithmen laufend die Kapitalmärkte und berücksichtigen gleichzeitig die Prognosen der Bankanalysten und Anlagestrategen der Deutschen Bank. ROBIN verbindet dadurch die Fähigkeiten von Mensch und Maschine. Bei stärkeren Schwankungen an den Kapitalmärkten investiert ROBIN dann defensiver, bei ruhigeren Marktverläufen erhöht ROBIN zum Beispiel den Aktienanteil, um Chancen wahrzunehmen.

Globales Know-how für eine breite Kundschaft

So benötigt der Kunde kein Experten-Wissen für den Aufbau seines Vermögens. „Mit ROBIN legen unsere Kunden ihr Geld professionell an. Durch den Anlageroboter bekommen sie Zugang zum globalen Kapitalmarkt-Know-how der Deutschen Bank“, sagt Chefanlagestratege Ulrich Stephan. „Den Mindestanlagebetrag haben wir bewusst niedrig gewählt. Damit sprechen wir mit unserer digitalen Vermögensverwaltung eine breite Kundschaft an.“

ROBIN legt das Geld des Kunden in Exchange Traded Funds an, eine Sonderform klassischer Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden und zum Beispiel in Aktien, Renten und Rohstoffe investieren. Das Portfolio des Kunden wird börsentäglich überwacht und je nach Marktbewegung an die Anlagestrategie des Kunden angepasst.

Das kostet ROBIN

Die Gebühren sind bei ROBIN geringer als bei klassischen Vermögensverwaltungen. Der Kunde kann sofort sehen, welche Kosten auf ihn zukommen. Die Gebühren sind gestaffelt, weil der Bank bei größeren Anlagebeträgen Kostenvorteile entstehen, die sie an die Kunden weitergeben kann.

ROBIN hat drei Preisstufen: Für die ersten 25.000 Euro liegt die jährliche Vergütung für die Bank bei 1,0 Prozent. Für Depotvolumina zwischen 25.000 Euro und 50.000 Euro kostet ROBIN 0,9 Prozent und ab 50.000 Euro 0,8 Prozent pro Jahr.

Ein Beispiel: Ein Kunde investiert 65.000 Euro in die digitale Vermögensverwaltung. Wenn davon durchschnittlich 5.000 Euro in Liquidität gehalten werden, so sind durchschnittlich 60.000 Euro in Wertpapieren investiert. Weil für die Liquidität keine Kosten anfallen, muss der Kunde nur für 60.000 Euro Anlagesumme Gebühren zahlen. Die ersten 25.000 Euro werden mit 1,0 Prozent jährlich berechnet, was 250 Euro entspricht. Für das Anlagevolumen zwischen 25.000 und 50.000 Euro werden 0,9 Prozent, also 225 Euro pro Jahr fällig.

Für die restlichen 10.000 Euro sinkt die Vergütung auf 0,8 Prozent und kostet damit 80 Euro jährlich. In diesem Beispiel zahlt der Kunde für seine Investition also 555 Euro pro Jahr. Dazu kommen die Kosten für die verwendeten ETFs, die durchschnittlich 0,25 Prozent pro Jahr betragen. Sie werden als Fremdkosten direkt vom ETF-Emittenten einbehalten.

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