Bauherren und Immobilienkäufer in Deutschland können weiterhin mit historisch günstigen Konditionen rechnen. Im August 2016 waren für Wohnbaudarlehen mit fünf- bis zehnjähriger Zinsbindung durchschnittlich weniger als 1,5 Prozent Zinsen zu zahlen. Damit haben die Bauzinsen in diesem Sommer ein neues Allzeittief erreicht. Ein weiterer Zinsrückgang ist durchaus möglich, wie Christoph Zschätzsch, Leiter Baufinanzierung der Deutschen Bank, betont: „Die Europäische Zentralbank hält an ihrer lockeren Geldpolitik fest und könnte ihr Anleihekaufprogramm sogar noch verlängern. Vor diesem Hintergrund könnten auch die Hypothekenzinsen neue Tiefstände erreichen.“
Erwartungen für US-Zinsentwicklung gesunken
Baufinanzierungskunden profitieren nach wie vor vom anhaltenden Niedrigzinsumfeld. In den USA sollte es im Dezember zur zweiten Leitzinserhöhung im laufenden Zyklus kommen, sofern sich der US-Arbeitsmarkt weiter erholt und die Wirtschaftslage nicht deutlich verschlechtert. Gleichzeitig hat die US-Notenbank die Erwartungen für die Zinsentwicklung 2017 und 2018 nach unten geschraubt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine mögliche Verlängerung ihres Anleihekaufprogramms um weitere neun bis zwölf Monate signalisiert. Außerdem prüft die EZB, ob sie die Anforderungen an die ankauffähigen Anleihen senkt. Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen bewegen sich um den Nullpunkt herum, daran dürfte sich aus Sicht der Deutsche Bank-Experten bis zum Jahresende auch nichts Wesentliches ändern.
In Deutschland stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2016 um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dieser Zuwachs war vor allem den starken Nettoexporten zu verdanken, während die Inlandswirtschaft schrumpfte. Insgesamt dürfte das BIP 2016 um rund 1,9 Prozent wachsen, so die aktuelle Prognose der Deutschen Bank. Die Bauinvestitionen sollten mit einem Plus von rund 3,1 Prozent zum diesjährigen Wachstum beitragen und damit den Beitrag der Ausrüstungsinvestitionen von 1,9 Prozent übertreffen.
Nachfrageüberhang wird nur langsam abgebaut
2016 dürften nach Einschätzung der Deutschen Bank deutlich mehr Wohnungen fertiggestellt werden als im Vorjahr. Darauf weisen die rund 213.600 bis zum Juli erteilten Baugenehmigungen hin, ein Plus von rund 30 Prozent gegenüber 2015. Dennoch sollte es noch mehrere Jahre dauern, bis der bestehende Nachfrageüberhang abgebaut ist. Für diese langsame Entwicklung sind aus Sicht der Deutschen Bank zahlreiche strukturelle Hindernisse verantwortlich, wie knappes Bauland, striktere regulatorische Vorgaben, Fachkräftemangel, steigende Baukosten und politische Hindernisse auf kommunaler Ebene. 2015 waren nur 247.700 Wohnungen fertiggestellt worden, bei einem geschätzten jährlichen Baubedarf von 350.000 bis 494.000 Wohnungen.
Der bundesweite Erschwinglichkeitsindex verläuft aktuell seitwärts. Fallende Bauzinsen und höhere Einkommen gleichen die steigenden Preise insgesamt aus. Auch in den kommenden Monaten dürften die Hauspreise weiter anziehen und die Bauzinsen eher nachgeben, so die Experten der Deutschen Bank. Wohneigentum sollte daher insgesamt erschwinglich bleiben, allerdings mit starken regionalen Differenzen.
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Erwartungen für US-Zinsentwicklung gesunken
Baufinanzierungskunden profitieren nach wie vor vom anhaltenden Niedrigzinsumfeld. In den USA sollte es im Dezember zur zweiten Leitzinserhöhung im laufenden Zyklus kommen, sofern sich der US-Arbeitsmarkt weiter erholt und die Wirtschaftslage nicht deutlich verschlechtert. Gleichzeitig hat die US-Notenbank die Erwartungen für die Zinsentwicklung 2017 und 2018 nach unten geschraubt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine mögliche Verlängerung ihres Anleihekaufprogramms um weitere neun bis zwölf Monate signalisiert. Außerdem prüft die EZB, ob sie die Anforderungen an die ankauffähigen Anleihen senkt. Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen bewegen sich um den Nullpunkt herum, daran dürfte sich aus Sicht der Deutsche Bank-Experten bis zum Jahresende auch nichts Wesentliches ändern.
In Deutschland stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2016 um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dieser Zuwachs war vor allem den starken Nettoexporten zu verdanken, während die Inlandswirtschaft schrumpfte. Insgesamt dürfte das BIP 2016 um rund 1,9 Prozent wachsen, so die aktuelle Prognose der Deutschen Bank. Die Bauinvestitionen sollten mit einem Plus von rund 3,1 Prozent zum diesjährigen Wachstum beitragen und damit den Beitrag der Ausrüstungsinvestitionen von 1,9 Prozent übertreffen.
Nachfrageüberhang wird nur langsam abgebaut
Der bundesweite Erschwinglichkeitsindex verläuft aktuell seitwärts. Fallende Bauzinsen und höhere Einkommen gleichen die steigenden Preise insgesamt aus. Auch in den kommenden Monaten dürften die Hauspreise weiter anziehen und die Bauzinsen eher nachgeben, so die Experten der Deutschen Bank. Wohneigentum sollte daher insgesamt erschwinglich bleiben, allerdings mit starken regionalen Differenzen.
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