Stärker als gedacht
Kohle, Karte, Krypto: Wie das digitale Bezahlen uns verändert
Der Trend ist nicht neu, doch zuletzt zog das Tempo deutlich an: Noch nie haben so viele Menschen digital bezahlt wie 2020. Laut FIS Global Payment Report wurde ein Drittel weniger Bargeld ausgetauscht als 2019.
„Die Pandemie hat den Rückgang von Bargeld um mehr als drei Jahre beschleunigt“, schreiben die Experten des FIS. Demnach wurde die Prognose für 2023 bereits im vergangenen Jahr übertroffen.
Mit einer solchen Dynamik hatten vor der Coronapandemie nur wenige gerechnet. Im Rückblick überrascht sie aber nicht: Zum einen bezahlen viele Menschen nun aus hygienischen Gründen lieber digital als bar. Zum anderen haben sich Bezahlmethoden über die Zeit immer wieder verändert: Wenn es um den Tausch von Gütern, Waren und Dienstleistungen geht, waren Menschen seit frühester Zeit erfinderisch. Einen Überblick finden Sie hier.
Wie beeinflussen neue Bezahlmöglichkeiten unseren Alltag?
Neue Zahlungsmittel und -verfahren verändern nicht nur das Wirtschaftsleben, sondern auch das Verhalten der Menschen. Und mit digitalen Innovationen beschleunigt sich diese Entwicklung nochmals erheblich.
Genau diesen Aspekt beleuchten wir in diesem Dossier – und blicken in die Zukunft: Wie beeinflussen uns neue Bezahlmöglichkeiten im Alltag? Verhalte ich mich anders, wenn ich schnell per Smartphone bezahlen kann? Gebe ich mehr aus, wenn ich digital bezahle – oder sogar weniger? Habe ich meine Finanzen besser im Griff, wenn alles digital läuft? Erfahren Sie mehr in diesem Video mit unserer Digitalexpertin Lisa Zeller.
Warum digitales Bezahlen für Unternehmen attraktiv ist, erklärt unser Produktmanager Thorsten Woelfel. Das naheliegende Argument: Händler sprechen damit mehr Kunden an, da diese heute eine Vielzahl unterschiedlicher Bezahlmöglichkeiten erwarten. Aber sie bekommen auch bessere Statistiken zu Verkäufen und können so ihre Lieferkette anpassen. Wie genau das funktioniert und welche überraschende Einschätzung Woelfel zu den Kosten von digitalen Bezahlmethoden hat, erfahren Sie in diesem Video.
Finanzielle Inklusion dank digitaler Bezahlmöglichkeiten?
Dass der der Einfluss von digitalem Bezahlen häufig ambivalent ist, zeigt ein Blick um die Welt. Werden Menschen von wirtschaftlichen Transaktionen eher ausgeschlossen oder können sie gerade durch die Digitalisierung am Wirtschaftskreislauf teilnehmen?
Hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen: In einigen Regionen Afrikas ermöglichen digitale Bezahlmethoden zum Beispiel erst den Zugang zu Finanzdienstleistungen, sodass man dem Ziel der finanziellen Inklusion näher kommen kann.
In einigen westlichen Ländern hingegen fühlt sich manche digital weniger affine Person ausgeschlossen. Wie man diese Menschen erreichen kann, lesen Sie in unserem Beitrag über das Start-up „viafintech“, dessen Angebot sich an solche Personen richtet.
Macht digitales Bezahlen gläsern?
Nicht wenige fürchten zudem, dass sie durch digitale Bezahlmöglichkeiten zu „gläsernen BürgerInnen“ werden könnten. Und tatsächlich erzeugen wir beim digitalen Bezahlen Daten, die viel über uns verraten. Aber was genau? Und was explizit nicht? Das verrät Shivaji Dasgupta, Leiter des Bereichs Daten und künstliche Intelligenz (KI) bei der Deutschen Bank.
Blick in die Zukunft: Zahlungen mit Kryptowährungen?
Zum Schluss gehen wir der Frage nach, wie die nächste Entwicklungsstufe aussehen kann: Werden wir künftig mit Kryptowährungen bezahlen? El Salvador hat im Juni 2021 als erstes Land der Welt den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel neben dem US-Dollar eingeführt. Präsident Nayib Bukele sieht den Schritt als Möglichkeit, mehr Salvadorianern Zugang zum Wirtschaftsleben zu ermöglichen. Weitere Länder könnten seinem Beispiel folgen.
Aber wie realistisch ist es, dass sich Kryptowährungen als Zahlungsmittel durchsetzen? Und wer wird davon profitieren? Darüber haben wir mit unserer Expertin Marion Laboure von Deutsche Bank Research gesprochen.
Markus Dahlem
ist fasziniert davon, wie erfinderisch Menschen seit je her waren, neue Zahlungsmethoden zu entwickeln und schätzt den Komfort, den die heutigen digitalen Möglichkeiten bieten – vor allem wenn man auf Reisen ist.
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