Unser Ziel ist es, die natur-orientierte Sustainable Finance Industrie mitzugestalten und unsere Kunden im Hinblick auf den wachsenden Bedarf an naturbasierten Lösungen zu unterstützen.
Die Bedeutung der Natur für die Weltwirtschaft
Die internationale Gemeinschaft hat sich bisher auf das Klima konzentriert, aber die Natur rückt zunehmend in den Mittelpunkt, was sich auch in der Tagesordnung der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP27 zum Klima und COP15 zur biologischen Vielfalt) widerspiegelt. Dies ist von größter Bedeutung, da die Natur Dienstleistungen bereitstellt, von denen die Wirtschaft abhängig ist. Dieser Wert wird mit rund 125 Billionen US-Dollar pro Jahr beziffert (Living Planet Report (2018), WWF) und hat somit einen immensen Einfluss auf das globale BIP.
Finanzierungs- und Investitionsmöglichkeiten
Die Deutsche Bank sieht enorme Wachstumschancen zur Deckung des Finanzierungsbedarfs, einschließlich naturbasierter Lösungen, die durch bestehende Produkte wie nachhaltigkeitsbezogene Kredite, an ESG-KPIs gebundene Anleihen, grüne Kredite und Anleihen, die an eine Verwendung der Erlöse für ökologische Zwecke gebunden sind, erfüllt werden können. Wir sehen auch das Potenzial für neue Produkte, die in allen Geschäftsbereichen angeboten werden, wie z. B. CO2- und Biodiversitäts-Credits sowie Debt-for-Nature-Swaps für Staaten oder alternative Anlagen mit Schwerpunkt auf Naturkapital.
Herausforderungen für das Risikomanagement
Andererseits hat die Naturzerstörung Auswirkungen auf mehrere Risikoarten, insbesondere auf das Kreditrisiko. Aus diesem Grund wird das Naturrisiko derzeit zusammen mit dem Klimarisiko in die bestehenden Risikorahmenwerke eingebettet. Die Deutsche Bank ist bestrebt, Standards und adäquate Messgrößen für naturbezogene Risiken zu entwickeln, die auch unterschiedliche Größenordnungen auf Branchenebene berücksichtigen.
Die Bemühungen der Bank, zu naturbasierten Lösungen beizutragen, werden ebenso wie ihre Dekarbonisierungsagenda durch unterstützende Aktivitäten, Rahmenwerke und Prozesse unterstützt.
Naturbeirat
Die Deutsche Bank im Oktober 2023 einen Naturbeirat einberufen, der die Bank gemeinsam mit externen Experten bei den vielfältigen Herausforderungen im Bereich Natur unterstützen soll.
Ziele:
- Beratung, wie die Bank ihr Geschäft stärker auf die Finanzierung von Naturschutz und naturbezogenen Lösungen ausrichten kann
Sicherstellung, dass die Aktivitäten der Deutschen Bank im Zusammenhang mit der Natur mit den neuesten Entwicklungen in der Wissenschaft übereinstimmen - Entwicklung und Überprüfung der internen naturbezogenen Kriterien und Methodologien, welche die Deutsche Bank auf ihre Nachhaltigkeitsstrategie und -prozesse anwenden will
- Unterbreitung von Vorschlägen, wie die Deutsche Bank ihre Richtlinien und Rahmenbedingungen anpassen kann, um naturbezogene Aspekte stärker zu berücksichtigen
Der Naturbeirat setzt sich aus verschiedenen externen Fachleuten zusammen, welche mit Spezialisten der Deutschen Bank zusammenarbeiten. Den Vorsitz teilen sich Viktoriya Brand, Head of Group Sustainability, und Markus Müller, ESG-Chefanlagestratege der Privatbank. Weitere Mitglieder seitens der Deutschen Bank sind Claire Coustar, Globale Leiterin ESG & Sustainable Finance in der Investmentbank, Jörg Eigendorf, Chief Sustainability Officer, und Christopher Howland, Head of Portfolio Management & ESG innerhalb der Risikoabteilung.
Gavin Edwards
Gavin Edwards ist ein Verfechter des Artenschutzes und der Umwelt und verfügt über drei Jahrzehnte Erfahrung bei der Erarbeitung und Umsetzung von Lösungen für die Klimakrise und die Artenvielfalt. Er hat zu wichtigen Naturschutzerfolgen beigetragen, darunter die Zusammenarbeit mit indigenen Völkern zum Schutz des Regenwalds im kanadischen British Columbia, das brasilianische Soja-Moratorium für den Amazonas, das Verkaufsverbot für Elfenbein in Hongkong und das „Global Biodiversity Framework“ von Kunming-Montreal.
Erst kürzlich war er an der Entwicklung der „Nature Positive Initiative“ beteiligt – einer Zusammenarbeit von 27 führenden Organisationen, die sich darauf verständigt haben, die Definition, Integrität und Verwendung des Begriffs "Nature Positive" zu vereinheitlichen.
Dorothée Herr
Bis zum Frühjahr 2023 war Dorothée Herr bei der Weltnaturschutzunion (IUCN) Leiterin für das internationale politische Engagement für Fragestellungen zum Meeresklimawandel (sowie Blue Carbon) und für die Entwicklung neuer innovativer Finanzierungsinstrumente zum Schutz der Küsten und Meere zuständig. Sie hat Konzepte verschiedener Finanzierungsinstrumente zur Förderung privater Investitionen in naturpositiven Lösungen entworfen und umgesetzt. Bei NatureFinance leistet sie Pionierarbeit auf dem Gebiet der fairen Governance im aufstrebenden Markt für Biodiversitäts-Credits und unterstützte die Entwicklung des von Großbritannien und Frankreich geleiteten globalen Aktionsplans zur Nutzung von Biodiversitäts-Credits zum Wohle der Menschen und des Planeten.
Dr. Beatriz Merino
Dr. Beatriz Merino leitet das Engagement und die Beziehungen von TNC zu privaten, multilateralen und bilateralen Finanzinstitutionen in Europa sowie zu von der Industrie geführten Initiativen, um Klima und Natur in Finanz- und Investitionsentscheidungen einzubeziehen. Sie arbeitet zusammen mit Kollegen von TNC und NatureVest, der TNC-Einheit für Impact-Investitionen, daran, die Förderung von Finanzinnovationen und Blended-Finance-Investitionsmöglichkeiten voranzutreiben. Diese haben neben finanziellen Erträgen auch Auswirkungen auf das Klima und die biologische Vielfalt.
Karen Sack
Karen Sack ist die Mitgründerin der globalen Ocean Risk and Resilience Action Alliance (ORRAA), die mit verschiedenen Stakeholdern dafür sorgen will, dass über die Finanz- und Versicherungsbranche Investitionen in die notwendige Resilienz von Küsten und Meeren fließen. Sie arbeitet seit drei Jahrzehnten im gemeinnützigen Sektor an Richtlinien zum Schutz der Meere und des Klimas, sowie deren Erhalt und Widerstandsfähigkeit.
Dr. Karina von Schuckmann
Dr. Karina von Schuckmann ist eine physische Ozeanographin bei Mercator Ocean International (Frankreich) und eine Expertin für die Rolle der Meere im Klimasystem der Erde. Sie ist die Leiterin des „Copernicus Marine Ocean Reporting Frameworks“ und leitende Autorin zahlreicher internationaler Studien über Ozeanwissenschaften. Zusätzlich wirkt sie am „State of the Global Climate Report“ der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mit und ist Mitglied bei der „European Academy of Science“ sowie weiteren internationalen wissenschaftlichen Gremien.
Jessica Smith
Seit 2020 ist Jessica Smith die leitende Naturexpertin der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und trägt dazu bei, den Ausbau von naturbezogenen Themen im Finanzsektor und insbesondere im Bankwesen voranzutreiben. Sie war führend an der Entwicklung wichtiger Initiativen in diesem Bereich auf internationaler Ebene beteiligt, darunter die Gründung der Taskforce on Nature-related Financial Disclosures und die marktprägende Arbeit an Biodiversitäts-Credits in der Biodiversity Credits Alliance.
Prof. Dr. Klement Tockner
Prof. Dr. Klement Tockner ist ein international anerkannter Süßwasserwissenschaftler, insbesondere in den Forschungsbereichen Biodiversität, Ökosystemwissenschaft und Umweltmanagement. Er ist Professor für Ökosystem-Wissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt sowie gewähltes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur.
Dr. Anthony Waldron
Derzeit ist Dr. Anthony Waldron der leitende Autor des Projekts "30by30 Economic Analysis", welches über 100 Fachleute aus zehn Disziplinen zusammenbringt, um die wirtschaftlichen Auswirkungen des im Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) vorgeschlagenen Ziels, 30 Prozent des Planeten zu schützen, zu erforschen. Das Projekt wird von National Geographic und der „Campaign for Nature“ finanziert und er arbeitet für die Cambridge Conservation Initiative. Er forschte und lehrte unter anderem für die Universität Oxford (Fachbereich Zoologie) und andere renommierte Universitäten.