Die Neuordnung nach der Unordnung
Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft vielerorts stark eingeschränkt und rasant verändert. Während das Virus ganze Geschäftsmodelle vernichtet, ergeben sich neue Möglichkeiten. Welche Schlüsselfaktoren für Entrepreneure jetzt wichtig sind.
Die Corona-Pandemie hat die Welt in Unordnung gestürzt und die Wirtschaft erschüttert. Viele Unternehmen fürchten um ihre Zukunft, anderen ist die Geschäftsgrundlage bereits entzogen. Trotz staatlicher Hilfen werden sich ganze Branchen neu aufstellen müssen. Dieser Wandel ist komplex und kostspielig. Er erfordert hohe Investitionen in die Infrastruktur und in die digitale Ausbildung von Mitarbeitern. Und das in einer Zeit wegbrechender Erträge und unsicherer Wachstumsaussichten.
Diese Schlüsselthemen werden für Unternehmer wichtig
Um sich auf die Zeit nach der Krise einzustellen, gibt es unabhängig vom geografischen Standort, von der Branche und von der Firmengröße vier Schlüsselthemen, mit denen sich Unternehmer jetzt befassen müssen:
Da ist zum einen die Verwundbarkeit von Wertschöpfungsketten, die durch die Corona-Pandemie schonungslos offengelegt wurde. Über Jahrzehnte optimierte Lieferwege und Just-in-Time-Produktion gerieten von heute auf morgen aus den Fugen, Schlüsselkomponenten waren plötzlich nicht mehr verfügbar. Nun wird unter anderem über Rückverlagerungen der Produktion und erweiterte Lieferantennetzwerke diskutiert.
Gleichzeitig ist global tätigen Unternehmen schmerzhaft bewusst geworden, wie schnell sich Regulierung und Geopolitik gegen sie wenden können. Praktisch über Nacht schränkten Regierungen weltweit die Bewegungs- und Gewerbefreiheit ein, schlossen Grenzen und verhängten Exportverbote. Zudem haben sich nationalistische Tendenzen in der Handelspolitik verfestigt.
Die massiven Einschränkungen haben gleichzeitig die dringend erforderliche digitale Weiterentwicklung vieler Geschäftsmodelle erheblich beschleunigt. „Wir haben in zwei Monaten die Transformation von zwei Jahren gesehen", sagte Microsoft-Vorstandschef Satya Nadella bereits im April 2020. Und seither ist in vielen Unternehmen noch deutlich mehr passiert.
Die Verfügbarkeit von Finanzmitteln ist das vierte Schlüsselthema. Hier leisten Banken einen entscheidenden Beitrag. Während der Pandemie waren sie maßgeblich daran beteiligt, die staatlichen Hilfsprogramme umzusetzen. Und sie werden auch Teil der Lösung sein, wenn es an den Wiederauf-und Umbau der Wirtschaft geht. Banken verfügen über die technische Infrastruktur und die Produkte, um Unternehmen bei ihrer Neuausrichtung zu unterstützen.
Mit Mut und Einfallsreichtum aus der Krise
Die innovativen Geschäftsmodelle, die durch Banken finanziert werden, müssen indes die Firmen selbst entwickeln und an den Start bringen. Ob Lieferketten, globale Aufstellung, Digitalisierung oder Finanzierung – jedes dieser Themen bietet Raum für frische Ansätze. In einer veränderten Welt ergeben sich viele Chancen für neue Produkt-und Geschäftsideen. Wer die Krise in diesem Sinne als Aufbruch begreift, kann mit Mut und Weitblick die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.
Welche Bereiche diese Zukunft bestimmen werden, wie sich Gründer und etablierte Unternehmen jetzt positionieren, wie sie den Spagat zwischen Krisenbekämpfung und Zukunftsplanung schaffen und den Wandel kreativ nutzen können – darüber haben wir mit Protagonisten und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft gesprochen.
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