Die Cloud ist allgegenwärtig
Wir benötigen immer mehr Daten. Laut Prognosen steigt das weltweite Datenvolumen im Jahr 2025 auf 175 Zettabyte. Wichtigstes Speichermedium: Die Cloud. Viele nutzen Cloud-Dienste, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ein Überblick über Nutzung und Hürden.
Große Unterschiede in Europa
Die sogenannte Cloud ist ein virtueller Speicherort, der auf einem zentral zur Verfügung gestellten Server gehostet wird. Viele Unternehmen überführen ihre digitale Infrastruktur und Anwendungen in Clouds. Das bietet ihnen einige Vorteile, beispielweise weniger Wartungsaufwand.
Diese Entwicklung verläuft von Land zu Land unterschiedlich. In Nordeuropa ist die Nachfrage überdurchschnittlich hoch, Deutschland liegt mit 42 Prozent der Unternehmen, die die Cloud nutzen, im europäischen Mittelfeld.
Im internationalen Vergleich führen die USA das Ranking an.
Private oder öffentliche Cloud?
Diese Frage stellt sich für meisten Unternehmen gar nicht. Gerade einmal 11 Prozent verfolgen eine Single-Cloud-Strategie. Eine private Cloud nutzt ein Unternehmen exklusiv, eine öffentliche Cloud nutzen mehrere Kunden. Als Standard hat sich allerdings das Modell der hybriden Cloud durchgesetzt, also dass Unternehmen verschiedene Clouds nutzen, teils private, teils öffentliche. Dadurch verringert sich zwar die Abhängigkeit von einem einzigen Cloud-Anbieter, gleichzeitig erhöht sich aber der Aufwand in der Steuerung.
Der Arbeitsmarkt ist heiß umkämpft
IT-Spezialisten bleiben auch in Zukunft Mangelware. 2030 werden allein in der Technologie-Branche 4,3 Millionen IT-Fachkräfte fehlen. Das lässt einen deutlich höheren Bedarf für den kompletten Arbeitsmarkt vermuten. Mit dem Siegeszug der Cloud werden auch spezifische Kenntnisse, wie Cloud Architektur, Sicherheit, oder Steuerung wichtiger. Unternehmen sollten sich frühzeitig auf die Suche nach Personal machen und in die Weiterbildung der eigenen Mitarbeitenden investieren.
Bei persönlichen Daten herrscht noch Vorsicht
Der größte Teil der Cloud wird für geschäftliche Zwecke genutzt. Privatpersonen nutzen die Cloud zunehmend für das Speichern und gemeinsame Nutzen und den Austausch von Daten. Auch wenn dies in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat, bleiben die Nutzer bei persönlichen Informationen noch zurückhaltend. Die Wenigsten nutzen die Cloud bewusst bei App-Anwendungen, Streaming-Diensten oder anderen digitalen Services.
Der Sicherheitsaspekt ist die größte Hürde
Bei der privaten Datenspeicherung in Cloud Services sind die Nutzer vom Datenschutz und der Datensicherheit am wenigstens überzeugt. Zu Unrecht? Cloud-Anbieter unternehmen große Anstrengungen, um gerade diesen Aspekt abzudecken. Dabei entstehen die größten Sicherheitslücken im Hausgebrauch.
Die Angst vor dem Datenverlust ist die zweitgrößte Sorge der Nutzer. Gedanken um Kosten und Verwaltungsaufwand fallen hingegen weniger ins Gewicht.
Was sind die Anwendungen von morgen?
Während Cloud Services überwiegend für Datenspeicherung und Anwendungen genutzt werden, haben Services, wie Internet der Dinge oder Edge Computing die größten Zuwachsraten.
Kein Wunder, das Internet der Dinge hält immer mehr Einzug bei Unternehmen und auch Privathaushalten. Allerdings gibt es mit Blick auf den Energieverbrauch auseinander gehende Meinungen, ob diese Dienste zu einer Reduktion oder sogar zu einer Erhöhung des Energieverbrauchs führen. Auf der einen Seite können durch den Einsatz von intelligenten Systemen individuelle Verbräuche reduziert werden, auf der anderen Seite muss die Datenverarbeitung und Bereitstellung durch Server vorgehalten werden.
Der Anstieg des Internet der Dinge begünstigt auch die Entwicklung von Edge Computing. Edge Computing ermöglicht eine Datenverarbeitung in Echtzeit. Die Daten werden dezentral am „Rande“ eines Netzwerks in naheliegenden Geräten verarbeitet. Durch die Reduktion von Datenvermittlung können Kosten eingespart werden, allerdings nimmt gleichzeitig der Sicherheitsaspekt durch die Nutzung mehrerer Geräte an Bedeutung zu.
Katrin Palm
… ist begeistert von den Möglichkeiten, die Cloud-Dienste bieten. Gleichzeitig freut sie sich über anfassbare Festplatten als Back-up für persönliche Daten.
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