Eine Ära ging zu Ende – am Freitag, dem 30. Juni 2023 um Punkt 11:55 Uhr Londoner Zeit: Zum letzten Mal wurde der US-Dollar-Libor berechnet. Jetzt sind die alten Referenzzinssätze endgültig Geschichte. Die Libors in anderen Währungen gibt es bereits seit Ende 2021 nicht mehr. Doch wegen der weltweit großen Bedeutung des „USD-LIBOR“ lief dieser Zinssatz für fünf verschiedene Laufzeiten noch 18 Monate weiter.
Die Deutsche Bank blickt zuversichtlich auf das neue Gefüge verlässlicher, belastbarer und transparenter Referenzzinssätze: Sie werden dazu beitragen, das Vertrauen in das Finanzbranche zu stärken.
„Der Übergang vom Libor zu risikofreien Zinssätzen ist ein wichtiger Meilenstein für die Finanzmärkte. Die Deutsche Bank fühlt sich geehrt, zu dieser globalen Reform beigetragen zu haben. Wir haben das Erarbeiten von Lösungen in öffentlich-privaten Arbeitsgruppen vorangetrieben, unter anderem in der Arbeitsgruppe für risikofreie Euro-Zinssätze in Europa. Außerdem stellten wir sicher, dass unsere Kunden solide Umstellungspläne und Zugang zu unseren RFR-basierten Produkten und Lösungen haben. Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz“, sagte James von Moltke, Finanzvorstand der Deutschen Bank und Vorsitzender der Branchenarbeitsgruppe für risikofreie Euro-Zinssätze.
Über den Libor
Die London Interbank Offered Rate (Libor) und andere Ibor-Referenzzinsätze wie Eonia (Euro Overnight Index Average) waren Referenzzinssätze auf Grundlage derjenigen Zinssätze, zu denen sich Banken gegenseitig ungesicherte Kredite gewähren. Seit den 1980er Jahren bildeten sie die Grundlage für Finanzgeschäfte in Höhe von Billionen Euro in aller Welt, von Hypotheken bis hin zu komplexen Derivaten.
Der Libor diente auch als Standardreferenzzins für den grenzüberschreitenden Handel.
In Folge der Finanzkrise kam es zu einer Reihe von Manipulationsskandalen bei verschiedenen Banken, auch der Deutschen Bank, damit erodierte das Vertrauen in die Integrität und Zuverlässigkeit des Zinsfeststellungsprozesses. Im Jahr 2017 kündigte die britische Financial Conduct Authority (FCA), die für den Referenzzinssatz zuständige Aufsichtsbehörde, die Einstellung des Libors an.
Daraufhin entwickelten Zentralbanken, Aufsichtsbehörden und Branchenverbände gemeinsam alternative Zinssätze, die sogenannten risikolosen Zinssätze (Risk-Free Rates; RFRs), wie den Secured Overnight Financing Rate (SOFR) in den USA, den Sterling Overnight Index Average (SONIA) in Großbritannien und den Euro Short-Term Rate (ESTR) in der Eurozone. Diese Zinssätze basieren auf Daten tatsächlich abgewickelter Transaktionen, beispielsweise aus Overnight-Repo-Geschäften oder unbesicherten Tagesgeldgeschäften.
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Eine Ära ging zu Ende – am Freitag, dem 30. Juni 2023 um Punkt 11:55 Uhr Londoner Zeit: Zum letzten Mal wurde der US-Dollar-Libor berechnet. Jetzt sind die alten Referenzzinssätze endgültig Geschichte. Die Libors in anderen Währungen gibt es bereits seit Ende 2021 nicht mehr. Doch wegen der weltweit großen Bedeutung des „USD-LIBOR“ lief dieser Zinssatz für fünf verschiedene Laufzeiten noch 18 Monate weiter.
Die Deutsche Bank blickt zuversichtlich auf das neue Gefüge verlässlicher, belastbarer und transparenter Referenzzinssätze: Sie werden dazu beitragen, das Vertrauen in das Finanzbranche zu stärken.
„Der Übergang vom Libor zu risikofreien Zinssätzen ist ein wichtiger Meilenstein für die Finanzmärkte. Die Deutsche Bank fühlt sich geehrt, zu dieser globalen Reform beigetragen zu haben. Wir haben das Erarbeiten von Lösungen in öffentlich-privaten Arbeitsgruppen vorangetrieben, unter anderem in der Arbeitsgruppe für risikofreie Euro-Zinssätze in Europa. Außerdem stellten wir sicher, dass unsere Kunden solide Umstellungspläne und Zugang zu unseren RFR-basierten Produkten und Lösungen haben. Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz“, sagte James von Moltke, Finanzvorstand der Deutschen Bank und Vorsitzender der Branchenarbeitsgruppe für risikofreie Euro-Zinssätze.
Über den Libor
Die London Interbank Offered Rate (Libor) und andere Ibor-Referenzzinsätze wie Eonia (Euro Overnight Index Average) waren Referenzzinssätze auf Grundlage derjenigen Zinssätze, zu denen sich Banken gegenseitig ungesicherte Kredite gewähren. Seit den 1980er Jahren bildeten sie die Grundlage für Finanzgeschäfte in Höhe von Billionen Euro in aller Welt, von Hypotheken bis hin zu komplexen Derivaten.
Der Libor diente auch als Standardreferenzzins für den grenzüberschreitenden Handel.
In Folge der Finanzkrise kam es zu einer Reihe von Manipulationsskandalen bei verschiedenen Banken, auch der Deutschen Bank, damit erodierte das Vertrauen in die Integrität und Zuverlässigkeit des Zinsfeststellungsprozesses. Im Jahr 2017 kündigte die britische Financial Conduct Authority (FCA), die für den Referenzzinssatz zuständige Aufsichtsbehörde, die Einstellung des Libors an.
Daraufhin entwickelten Zentralbanken, Aufsichtsbehörden und Branchenverbände gemeinsam alternative Zinssätze, die sogenannten risikolosen Zinssätze (Risk-Free Rates; RFRs), wie den Secured Overnight Financing Rate (SOFR) in den USA, den Sterling Overnight Index Average (SONIA) in Großbritannien und den Euro Short-Term Rate (ESTR) in der Eurozone. Diese Zinssätze basieren auf Daten tatsächlich abgewickelter Transaktionen, beispielsweise aus Overnight-Repo-Geschäften oder unbesicherten Tagesgeldgeschäften.
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