Etwas bewegen
Ein durchlässigeres Bank- und Finanzwesen in Großbritannien – das wollen Deutsche Bank und Sutton Trust mit ihrem gemeinsamen Jugendprogramm „Pathways to Banking and Finance“ erreichen. 300 besonders begabten Schülern staatlicher Schulen soll der Weg zu einer Karriere im Bank- und Finanzwesen geebnet werden.
Die Initiative entstand als Reaktion auf eine Studie von Sutton Trust (einer gemeinnützigen Organisation, die Chancengerechtigkeit fördert) aus dem Jahr 2014. Diese hatte ergeben, dass Führungskräfte in der Finanzbranche mehrheitlich aus einer kleinen gesellschaftlichen Gruppe kommen: 34 Prozent der neu eingestellten Mitarbeiter und 51 Prozent der leitenden Angestellten britischer Banken haben Privatschulen besucht – obwohl diese lediglich 7 Prozent aller Schulen in Großbritannien ausmachen.
Als Hauptpartner will die Deutsche Bank Schülern, die einen Berufsweg im Finanzwesen für kaum möglich halten, Türen öffnen. Weniger privilegierten jungen Menschen wird der Zugang zu führenden Universitäten erleichtert, und die Schüler werden umfassend über ihre Berufschancen informiert.
Auch Mitarbeiter der Deutschen Bank leisten einen positiven Beitrag, indem sie ihre eigenen Erfahrungen und ihr Wissen mit den Jugendlichen teilen. Sie unterstützen bei der Bewerbung an der Universität, erläutern wie man Netzwerke aufbaut und laden Schüler ein, ihnen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.
„Es ist uns bewusst, dass die Bankenbranche für mehr Chancengerechtigkeit sorgen muss. Wenn wir diese Herausforderung annehmen, eröffnen sich ganz neue Chancen. Wir hoffen durch frühzeitige Ansprache von Schülern, auch Talente aus sozial schwächeren Familien für eine Karriere in der Finanzbranche interessieren zu können.“
Tiina Lee, Geschäftsführerin der Deutschen Bank in Großbritannien und Irland
Einblicke
In der vierjährigen Pilotphase von „Pathways to Banking and Finance“ erhalten drei Gruppen à 100 Schüler aus der Umgebung von London und den West Midlands vielfältige Einblicke in die Finanzbranche. Jede Gruppe durchläuft ein speziell auf sie zugeschnittenes, zweijähriges Programm mit Besuchen an Partneruniversitäten, Veranstaltungen und Praktika bei Banken und anderen Finanzunternehmen. Die Schüler erhalten Unterstützung bei der Hochschulbewerbung sowie Informationen zu Einstiegsmöglichkeiten. Dabei lernen die Teilnehmer neben der Deutschen Bank auch andere Unternehmen wie PWC, Goldman Sachs und Rothschild & Co kennen.
Zu den Partnern des Programms zählen auch zwei Universitäten, die London School of Econmics (LSE) und die University of Warwick. Beide Hochschulen bieten Veranstaltungen und Workshops an, wie zum Beispiel eine landesweite Konferenz in Warwick und Schnupperkurse mit Wissenschaftlern.
Von der ersten Schülergruppe, die das Programm im Frühjahr 2019 beendete, hatten 80 Prozent noch nie ein Praktikum im Finanzsektor absolviert und waren zudem der Ansicht, dass sich ihnen eine solche Chance auch nie geboten hätte.
Remi
Der 18-jährige Remi ist einer der ersten Schüler, der das „Pathways to Banking and Finance“-Programm absolviert hat. Weder Mutter noch Vater arbeiteten in der Londoner City. Er war unsicher, wie er seine Wunschvorstellung von einem Job im Finanzsektor in die Tat umsetzen könnte.
Warum hast Du Dich für das Programm „Pathways to Finance“ beworben?
Ich habe schon immer davon geträumt zu studieren und dann im Londoner Finanzviertel zu arbeiten, aber nie wirklich geglaubt, dass ich das erreichen könnte.
Meine Mutter musste mit 16 von der Schule abgehen, und mein Vater hat in seinem ganzen Leben nur die Fabrik seines eigenen Vaters kennengelernt. Sie wollten nicht, dass es mir genauso geht.
Mein Vater hat während der Finanzkrise seine Firma verloren. Wir mussten sogar unser Haus verkaufen, um die Schulden abzuzahlen. Seit einem Unfall vor einigen Jahren sitzt er im Rollstuhl und ist inzwischen Frührentner. Als ich die Anzeige für das Programm sah, wollte ich es einfach versuchen, diese einmalige Chance zu ergreifen.
Was hast Du dabei gelernt?
Vorher hatte ich keine Ahnung, wie es in der City wirklich zugeht, und schon gar nicht, was ich tun muss, um dort einen Job zu bekommen. Die Vorträge und Veranstaltungen der großen Unternehmen waren total spannend. Ich habe mich für alles angemeldet und jede Möglichkeit genutzt, etwas Neues zu erfahren.
Ich habe sehr interessante Leute getroffen, die aus ähnlichen Verhältnissen kommen wie ich. So habe ich erkannt, dass ich das alles auch schaffen kann. Auch die anderen Teilnehmer hatten spannende Geschichten zu erzählen. Jeder ist anders und hat unterschiedliche Erwartungen. Ich hätte sie sonst nie kennengelernt, aber jetzt treffen wir uns zum Essen oder auch nur zum Reden.
Wie hat Dir das einwöchige Praktikum gefallen?
Nach dem Kurzpraktikum bei der Deutschen Bank bin ich sicher, dass ich in einer Investmentbank arbeiten will. Ich bin jeden Tag total gern dort hingegangen. Die Leute waren nett und haben mir begeistert erklärt, was und wie sie arbeiten. Ich würde gern an die London School of Economics und dort einen Abschluss in Finanzwissenschaften machen. Das wäre eine tolle Basis, um unter den vielen Bewerbern einen Job zu ergattern. Später würde ich am liebsten in den Bereichen Private Equity oder Wagniskapital arbeiten. Ich möchte Menschen helfen, ihre Ideen zu verwirklichen und innovative Geschäftsmodelle umzusetzen.
Was würdest Du anderen raten, die sich eventuell auch für das Programm interessieren?
Wer darüber nachdenkt, dem kann ich nur raten, mitzumachen. Man sollte viele Fragen stellen, freundlich sein und vor allen Dingen gut zuhören.
Pathways
Erfahren Sie mehr über die Pathways-Programme.
85%
85 Prozent der teilnehmenden Schüler wollen nach dem Praktikum einen Beruf in der Finanzbranche ergreifen.
75
75 Mitarbeiter der Deutschen Bank haben sich ehrenamtlich als Mentor für die Schülerpraktikanten engagiert.
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