Moody’s prüft höhere Ratings für die Deutsche Bank
Die Ratingagentur Moody’s Investors Service hat am Montag angekündigt, dass sie eine Rating-Hochstufung der Deutschen Bank prüft. Sämtliche Ratings der Bank wurden auf „Review for Upgrade“ gestellt – das bedeutet, dass in Kürze eine Ratingmaßnahme erfolgen könnte. Laut Moody’s dauert eine derartige Überprüfung üblicherweise 30 bis 90 Tage.
Zur Begründung schrieb die Agentur: „Der Status ‚Review for Upgrade‘ berücksichtigt die schnellen und sichtbaren Fortschritte der Deutschen Bank bei ihrem Ziel, ein ausgewogeneres und nachhaltigeres Geschäftsmodell zu erreichen…sowie die unverändert soliden Kapital- und Liquiditätspuffer der Bank.“
Finanzvorstand James von Moltke sagte dazu: „Ich freue mich über diesen ermutigenden Schritt von Moody’s. Er kommt, nachdem andere Ratingagenturen in den vergangenen Monaten bereits ihren Ausblick angehoben hatten. Sie erkennen damit zunehmend an, wie diszipliniert wir unsere Transformation umsetzen. Diese Disziplin beizubehalten und weitere Verbesserungen bei unseren Ratings zu erzielen, hat für uns hohe Priorität.“
Moody’s hebt Ertragsstärke und gute Bilanzsteuerung hervor
Mit Blick auf die Transformation erklärte Moody’s: „Seit die Deutsche Bank ihre strategische Neuausrichtung im Sommer 2019 bekanntgab, hat sie fast 7 Milliarden Euro an Belastungen durch die Restrukturierung und die Transformation sowie eine Risikovorsorge im Kreditgeschäft von 1,8 Milliarden Euro bewältigt.“
Einen wichtigen Faktor sieht die Agentur darin, dass die Bank ihre Transformation erfolgreich aus eigenen Mitteln finanziert. „Die Deutsche Bank hat ihre Ertragskraft wiedererlangt. Der geringere Kapitaleinsatz und die niedrigere Verschuldungsposition in Kombination mit deutlich niedrigeren operativen Kosten, einer hohen Liquidität und einer geringeren Abhängigkeit von Finanzierungen, die an der allgemeinen Zuversicht der Märkte hängen, haben die Bank in die Lage versetzt, ihre strategische Neuausrichtung aus eigener Kraft zu finanzieren ohne deutliche Auswirkungen auf ihre wichtigsten Kapitalquoten“, schreibt sie.
Was für eine Heraufstufung nötig ist
Entscheidend ist aus Sicht von Moody‘s, dass die Investmentbank ihre Erträge auch in einem normalisierten Marktumfeld aufrechterhalten kann. Als Teil ihrer Ratingüberprüfung wird die Agentur daher bewerten, „wie nachhaltig die jüngsten Erfolge der Bank auf dem Weg zu höheren Erträgen und Ergebnissen sind, und insbesondere darauf achten, ob sie die robusten Erträge im Kapitalmarktgeschäft aufrechterhalten kann, ohne ihren Risikoappetit zu erhöhen.“ Auch die Entwicklung in der Unternehmensbank und in der Privatkundenbank hat Moody’s vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen genau im Blick.
Ferner kündigte die Ratingagentur an, dass auch die Kreditqualität Einfluss haben wird. Die Ratingüberprüfung werde sich dabei „vor allem auf die Höhe des Risikos in Branchen konzentrieren, die von der Pandemie besonders betroffen sind, wie die Finanzierung von Gewerbeimmobilien, die Luftfahrtbranche und der Freizeitbereich.“
Moody’s machte deutlich, dass die weitere Umsetzung der Strategie von überragender Bedeutung ist. Dabei sei insbesondere wichtig, dass die Bank „eine angemessene Profitabilität aufrechterhalten kann und gleichzeitig in der Lage ist, weiter in die Stärkung ihrer IT-Infrastruktur, in Kontrollen und in ihr Risikomanagement zu investieren.“
Und noch zwei weitere Faktoren werden eine wichtige Rollen spielen: die digitale Transformation und Nachhaltigkeit. Die Agentur betonte, sie werde „den Anspruch der Bank beleuchten, sich selbst zu einer der führenden Banken beim Thema Nachhaltigkeit zu entwickeln.”
Am Donnerstag wird die Deutsche Bank Vertreter der verschiedenen Interessengruppen im Rahmen ihres ersten „Sustainabiliy Deep Dive“ über ihre zukünftige Nachhaltigkeits-Strategie informieren. Details zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
Ratingtrend verbessert sich seit sechs Monaten
Die Neueinstufung durch Moody’s ist der vorläufige Höhepunkt einer Trendwende bei den Ratings der drei führenden Ratingagenturen in den vergangenen sechs Monaten. Im November 2020 hatte Moody's selbst den Anfang gemacht und den Ratingausblick für die Deutsche Bank von negativ auf stabil angehoben. Im Januar ging Fitch Ratings noch einen Schritt weiter und erhöhte den Ausblick gleich um zwei Stufen von negativ auf positiv. Im Februar folgte S&P diesem Schritt. Mit der jüngsten Maßnahme liegt der Ratingausblick der Deutschen Bank nun bei allen drei führenden Agenturen bei positiv bzw. „review for upgrade“.
Ein Überblick über die aktuellen Ratings der Deutschen Bank bei führenden Ratingagenturen, einschließlich der heutigen Maßnahme, finden Sie hier.
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Die Ratingagentur Moody’s Investors Service hat am Montag angekündigt, dass sie eine Rating-Hochstufung der Deutschen Bank prüft. Sämtliche Ratings der Bank wurden auf „Review for Upgrade“ gestellt – das bedeutet, dass in Kürze eine Ratingmaßnahme erfolgen könnte. Laut Moody’s dauert eine derartige Überprüfung üblicherweise 30 bis 90 Tage.
Zur Begründung schrieb die Agentur: „Der Status ‚Review for Upgrade‘ berücksichtigt die schnellen und sichtbaren Fortschritte der Deutschen Bank bei ihrem Ziel, ein ausgewogeneres und nachhaltigeres Geschäftsmodell zu erreichen…sowie die unverändert soliden Kapital- und Liquiditätspuffer der Bank.“
Finanzvorstand James von Moltke sagte dazu: „Ich freue mich über diesen ermutigenden Schritt von Moody’s. Er kommt, nachdem andere Ratingagenturen in den vergangenen Monaten bereits ihren Ausblick angehoben hatten. Sie erkennen damit zunehmend an, wie diszipliniert wir unsere Transformation umsetzen. Diese Disziplin beizubehalten und weitere Verbesserungen bei unseren Ratings zu erzielen, hat für uns hohe Priorität.“
Moody’s hebt Ertragsstärke und gute Bilanzsteuerung hervor
Mit Blick auf die Transformation erklärte Moody’s: „Seit die Deutsche Bank ihre strategische Neuausrichtung im Sommer 2019 bekanntgab, hat sie fast 7 Milliarden Euro an Belastungen durch die Restrukturierung und die Transformation sowie eine Risikovorsorge im Kreditgeschäft von 1,8 Milliarden Euro bewältigt.“
Einen wichtigen Faktor sieht die Agentur darin, dass die Bank ihre Transformation erfolgreich aus eigenen Mitteln finanziert. „Die Deutsche Bank hat ihre Ertragskraft wiedererlangt. Der geringere Kapitaleinsatz und die niedrigere Verschuldungsposition in Kombination mit deutlich niedrigeren operativen Kosten, einer hohen Liquidität und einer geringeren Abhängigkeit von Finanzierungen, die an der allgemeinen Zuversicht der Märkte hängen, haben die Bank in die Lage versetzt, ihre strategische Neuausrichtung aus eigener Kraft zu finanzieren ohne deutliche Auswirkungen auf ihre wichtigsten Kapitalquoten“, schreibt sie.
Was für eine Heraufstufung nötig ist
Entscheidend ist aus Sicht von Moody‘s, dass die Investmentbank ihre Erträge auch in einem normalisierten Marktumfeld aufrechterhalten kann. Als Teil ihrer Ratingüberprüfung wird die Agentur daher bewerten, „wie nachhaltig die jüngsten Erfolge der Bank auf dem Weg zu höheren Erträgen und Ergebnissen sind, und insbesondere darauf achten, ob sie die robusten Erträge im Kapitalmarktgeschäft aufrechterhalten kann, ohne ihren Risikoappetit zu erhöhen.“ Auch die Entwicklung in der Unternehmensbank und in der Privatkundenbank hat Moody’s vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen genau im Blick.
Ferner kündigte die Ratingagentur an, dass auch die Kreditqualität Einfluss haben wird. Die Ratingüberprüfung werde sich dabei „vor allem auf die Höhe des Risikos in Branchen konzentrieren, die von der Pandemie besonders betroffen sind, wie die Finanzierung von Gewerbeimmobilien, die Luftfahrtbranche und der Freizeitbereich.“
Moody’s machte deutlich, dass die weitere Umsetzung der Strategie von überragender Bedeutung ist. Dabei sei insbesondere wichtig, dass die Bank „eine angemessene Profitabilität aufrechterhalten kann und gleichzeitig in der Lage ist, weiter in die Stärkung ihrer IT-Infrastruktur, in Kontrollen und in ihr Risikomanagement zu investieren.“
Und noch zwei weitere Faktoren werden eine wichtige Rollen spielen: die digitale Transformation und Nachhaltigkeit. Die Agentur betonte, sie werde „den Anspruch der Bank beleuchten, sich selbst zu einer der führenden Banken beim Thema Nachhaltigkeit zu entwickeln.”
Am Donnerstag wird die Deutsche Bank Vertreter der verschiedenen Interessengruppen im Rahmen ihres ersten „Sustainabiliy Deep Dive“ über ihre zukünftige Nachhaltigkeits-Strategie informieren. Details zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
Ratingtrend verbessert sich seit sechs Monaten
Die Neueinstufung durch Moody’s ist der vorläufige Höhepunkt einer Trendwende bei den Ratings der drei führenden Ratingagenturen in den vergangenen sechs Monaten. Im November 2020 hatte Moody's selbst den Anfang gemacht und den Ratingausblick für die Deutsche Bank von negativ auf stabil angehoben. Im Januar ging Fitch Ratings noch einen Schritt weiter und erhöhte den Ausblick gleich um zwei Stufen von negativ auf positiv. Im Februar folgte S&P diesem Schritt. Mit der jüngsten Maßnahme liegt der Ratingausblick der Deutschen Bank nun bei allen drei führenden Agenturen bei positiv bzw. „review for upgrade“.
Ein Überblick über die aktuellen Ratings der Deutschen Bank bei führenden Ratingagenturen, einschließlich der heutigen Maßnahme, finden Sie hier.
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